Trotz einer großen Auswahl: es gibt kein Verhütungsmittel, das für alle gleich gut passen würde. Die Ansprüche, Lebensumstände und Prioritäten der Frau, jedes Mannes und jeden Paares sind immer unterschiedlich.

Es gibt hormonelle und nicht-hormonelle Verhütungsmethoden, Methoden mit mehr oder weniger Eingriffen in den weiblichen oder männlichen Körper, mit mehr oder weniger gesundheitlichen Risiken.

Wir unterstützen Sie dabei eine Methode der Verhütung zu finden, die für Sie akzeptabel, sicher und verträglich ist. Wir nehmen uns Zeit, erklären alles in verständlicher Sprache und machen Verhütungsmethoden „begreifbar“. Wir beraten neutral, das heißt pharmaunabhängig und frei von wirtschaftlichen Interessen. Die Beratung ist kostenfrei. Unser Anliegen ist, dass Sie eine informierte, selbstbestimmte Entscheidung über Ihre Verhütungsmethode treffen.

Unser medizinisches Angebot umfasst:

Das Wichtigste im Überblick

Wir erklären alles rund um die Pillenverhütung:

  • Wirkungsweise
  • Die korrekte Anwendung von Pille, Ring  und Pflaster
  • Risiken und Nebenwirkungen
  • Maßnahmen bei Einnahmefehlern

Wir besprechen mit Ihnen die jeweiligen Vor- und Nachteile und stellen bei Bedarf auch Rezepte  (nur Privatrezepte) aus.

Diese beiden Methoden gehören zu den so genannten hormonellen Langzeitverhütungsmethoden und beide sind sehr sicher. Das Hormonimplantat gehört zu den zuverlässigsten Verhütungsmitteln überhaupt und kann 3 Jahre liegen bleiben.
Die Dreimonatsspritze (auch Depotspritze) greift aufgrund ihres hohen Hormongehaltes stark in den Hormonhaushalt ein und sollte daher nur in Ausnahmefällen und nicht auf Dauer angewendet werden.

Über die Wirkungsweise, Vor- und Nachteile sowie Risiken informieren wir sie gerne.

Verhütungspannen oder Fehler bei der Anwendung von Verhütungsmitteln können passieren. Wenn Sie befürchten, einen Fehler gemacht zu haben oder dass Ihre Methode nicht ausreichend wirkt, dann können Sie die Pille danach nehmen. Es gibt 2 verschiedene Präparate mit unterschiedlichen Wirkstoffen: entweder Levonorgestrel (z.B. Pidana® bis 72 Stunden nach dem ungeschützten Sex) oder Ulipristalacetat (elleOne® bis 120 Stunden nach dem ungeschützten Sex). Beide Wirkstoffe hemmen oder verzögern den Eisprung und können somit eine ungewollte Schwangerschaft verhindern.

Wichtig zu wissen:

Die Pille danach wirkt umso zuverlässiger je früher sie nach der Verhütungspanne genommen wird!

Achtung: Es gibt Hinweise auf Wechselwirkungen zwischen der Pille danach mit Ulipristalacetat und der normalen Pille. Benötigen Sie wegen eines Pilleneinnahmefehlers eine Pille danach, raten wir zu einem Präparat mit Levonorgestrel sofern seit dem ungeschützten Sex nicht mehr als 72 Stunden vergangen sind. Sie können die Einnahme Ihrer normalen Pille bis zum Ende des Zyklus fortsetzen. Zusätzlich sollten Sie für die nächsten 7 Tage ein nicht-hormonelles Verhütungsmittel (z.B. Kondome) benutzen.
Sind zwischen 72 und 120 Stunden seit dem ungeschützten Sex vergangen, dann nehmen Sie die Pille danach mit Ulipristalacetat, lassen aber Ihre normale Verhütungspille 5 Tage weg. Während dieser Zeit und 7 Tage nach Wiedereinnahme Ihrer normalen Pille sollten Sie zusätzlich verhüten (z.B. Kondome)

Wir helfen Ihnen weiter!

Wir beantworten alle Fragen rund um die verschiedenen Präparate und die Einnahme. Die Pille danach ist rezeptfrei und kann in jeder Apotheke gekauft werden. In Einzelfällen kann es hilfreich sein ein ärztliches Rezept in der Apotheke vorzulegen.

Bis zum 22. Lebensjahr bekommen Sie die Pille danach kostenlos, wenn Sie sich vorab ein Rezept von einer Ärztin oder einem Arzt besorgen und damit in die Apotheke gehen. Zwischen 18 und 21 Jahren müssen Sie 5 € Rezeptgebühr bezahlen.

In besonderen Situationen, z.Bsp. wenn das Risiko schwanger zu werden sehr hoch ist wie unmittelbar vor dem Eisprung oder am Tag des Eisprungs, kann es sinnvoller sein eine so genannte Spirale danach zu legen.
Wir informieren Sie gerne.

Vor dem Hintergrund der breiten Diskussion um die Risiken hormoneller Verhütung zeigen aktuell viele junge Frauen ein großes Interesse an hormonfreier Verhütung und insbesondere an der Verhütung mit einem Diaphragma oder einer Verhütungskappe. Die Ärztinnen von pro familia sind besonders spezialisiert auf die Anleitung und die Anpassung dieser so genannten "Barrieremethoden" für die Frau.

Caya®

Caya® ist ein anatomisch geformtes Diaphragma in einer Einheitsgröße. Laut Hersteller passt es 80 % aller Frauen. Bei 20 % der Frauen sitzt das Caya® nicht optimal und bietet dann eventuell nicht genug Sicherheit. Wir empfehlen eine Anleitung zur richtigen Anwendung und die Überprüfung des korrekten Sitzes bei einer unserer Ärztinnen.

Singa®

Seit Juni 2020 ist mit Singa® ein neues, rundes Diaphragma erhältlich und 7 verschiedenen Größen verfügbar. Es ist geeignet für Frauen denen Caya® nicht passt. Die passende Größe kann durch unsere Ärztinnen ermittelt werden. Singa® ist nur in Apotheken oder bei anpassenden Fachstellen erhältlich.

Hier geht es zum Diaphragma-Beratungsfinder

FemCap™

Die FemCap™ ist als zuletzt einzig in Deutschland verfügbare Kappe nicht mehr im Handel. Sie können sie bei uns nur noch ausprobieren und die richtige Größe bestimmen lassen. Wir haben keine mehr im Verkauf. Möglicherweise gibt es über das Internet oder im Ausland noch Restbestände. Es ist eine Verhütungskappe, die direkt auf den Muttermund gesetzt wird. Sie ist in 3 Größen erhältlich und wird zusammen mit Verhütungsgel angewendet. Sie kann für Frauen eine Alternative sein, bei denen weder das Caya® noch das Singa® Diaphragma gut sitzen.

Diaphragma und Kappe werden zusammen mit einem Verhütungsgel angewendet.

Außer der Sterilisation ist das Kondom das einzig verfügbare Verhütungsmittel für den Mann. Auch schützt es als einziges Verhütungsmittel zuverlässig vor sexuell übertragbaren Erkrankungen. Wesentliches Kriterium bei der Kondomwahl sollte die Größe sein. Nur ein Kondom das gut passt, bietet, richtig angewendet, einen sicheren Schutz.

Kondome werden üblicherweise aus Latex hergestellt, stehen aber auch in latexfreien Varianten zur Verfügung.

Wir informieren sachlich und neutral über Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Spiralen und anderen intrauterinen Systemen auf. Wir beraten zu möglichen Risiken und Komplikationen und über die Kosten und die Liegedauer der einzelnen Methoden und zeigen Ihnen die verschiedenen Modelle:

  • Kupferkette Gynefix®
  • Kupferspiralen
  • Kupferperlen Ball IUB®
  • Hormonspiralen

Der Kupferperlenball IUB® SCu300 B Midi der Fa. Ocon ist das neuste Produkt auf dem deutschen Markt. Das Wirkprinzip entspricht dem der herkömmlichen Kupferspirale (IUP). Ein wesentlicher Unterschied ist die dreidimensionale Kugelform, die der IUB nach Einlage einnimmt. Nach der zur Verfügung stehenden Studienlage ist aktuell zu dem o.g. Produkt noch keine abschließende Einschätzung und deswegen auch noch keine Empfehlung möglich. Die Kosten des IUB für die Nutzerin scheinen (in Abhängigkeit der zusätzlichen ärztlichen Gebühr) zwischen 300 und 500 € zu liegen, damit deutlich höher als die einer normalen Kupferspirale. Die  Liegedauer beträgt bis zu 5 Jahren.

Spirale für junge Frauen

Hormonspirale im Kreuzfeuer der Kritik - eine Stellungnahme

Ob eine Frau mit Hormonen verhüten möchte, muss sie selbst entscheiden. Wir beraten gerne über die Alternativen. Für manche Frauen ist das die natürliche Familienplanung. Wir erklären in der Beratung den Ablauf des weiblichen Zyklus und zeigen Möglichkeiten auf, z.B. anhand von Temperaturmessung und Selbstuntersuchung des Vaginalschleims (sympthothermale Methode) die fruchtbaren Tage zu erkennen. Wir zeigen Ihnen verschiedene Temperatur- oder Hormonmesscomputer und erklären die Unterschiede. Ganz viele Informationen zu NFP finden Sie hier

Die Anwendung von und das Interesse an Zyklus-Apps und Verhütungs-Apps ist seit geraumer Zeit merklich angestiegen. Wir sehen einen deutlichen Zusammenhang mit dem Wunsch vieler Frauen nach hormonfreier Verhütung. Allerdings beobachten wir diese Entwicklung mit Sorge, da viele Apps nicht das leisten können, was Frauen mutmaßlich von ihnen erwarten. Die Apps sollen dabei helfen das fruchtbare Zeitfenster im Zyklus festzulegen. Vielen Nutzerinnen ist nicht klar, dass eine Vielzahl der verfügbaren Apps lediglich der Zyklusbeobachtung dienen, aber anhand der erhobenen Daten keine verlässliche Aussage über den Eisprung getroffen werden kann. Das Vertrauen in die Smartphone- unterstützte Zyklusbeobachtung scheint sehr groß. Oft wird nicht deutlich kommuniziert, dass die Apps nicht zur Verhütung geeignet sind. Auch Zertifizierungen wie die vom TÜV (Technischer Überwachungsverein) oder der FDA (Food and Drug Administration) aus den USA ändern daran nichts. Vielen Frauen ist das nicht bewusst und sie finden sich schlimmstenfalls in einer Schwangerschaftskonfliktberatung wieder. Stiftung Warentest hatte die meisten der 2017 getesteten Apps mit „mangelhaft“ bewertet. Lediglich drei Apps schnitten mit dem Qualitätsurteil „gut“ ab. Richtig angewendet bringen diese Apps viel Sicherheit. Doch geeignet sind sie nur für Paare, die konsequent mit den Messergebnissen umgehen und an den fruchtbaren Tagen zusätzlich verhüten oder auf Sex verzichten. Das ist nicht für alle Menschen und in jeder Lebensphase gut geeignet.  

Um mit natürlichen Methoden eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern, muss etwas mehr Aufwand betreiben werden um eine sichere Verhütung zu gewährleisten.

Auf jeden Fall empfehlen wir  vor Anwendung der natürlichen Methoden der Familienplanung (NFP) eine umfassende Beratung über die Zusammenhänge von Fruchtbarkeit und  Fruchtbarkeitswahrnehmung.

https://sektion-natuerliche-fertilitaet.de/zyklus-apps-zur-verhuetung-sicher-oder-gesellschaftsspiel/

https://sektion-natuerliche-fertilitaet.de/warnung-vor-fda-zugelassener-verhuetungs-app/

Die Sterilisation bei Frau oder Mann ist eine operative Methode der Verhütung. Zunächst ist davon auszugehen, dass die Durchtrennung der Eileiter oder der Samenleiter (Vasektomie) endgültig ist. Zwar gibt es heute die Möglichkeit der Rückoperation (Refertilisierung), es ist jedoch nicht sicher, dass diese Eingriffe die Fruchtbarkeit wieder herstellen.

Wir beraten:

  • Frauen und Männer zur Entscheidung und der Methode
  • über mögliche Risiken und Komplikationen, die auftreten können
  • und alle anderen Fragestellungen