Chronik der pro familia Freiburg e.V.

1974
Offizielle Gründung der pro familia Freiburg und Eröffnung in der Erwinstraße als Modellberatungsstelle des Bundesministeriums für Jugend, Familie und Gesundheit im Rahmen ergänzender Maßnahmen zur Reform des §218 ff StGB.

1975
Umzug der Beratungsstelle in eigene Räumlichkeiten in der Wölflinstraße. Einstellung von zwei Ärztinnen auf Honorarbasis.

1976
Teamtraining durch das Institut ZAP zur Festigung der Zusammenarbeit um Störungspunkte zu analysieren und Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten.

1977
Erneuter Umzug der Beratungsstelle in größere Räumlichkeiten in die Bertholdstraße. Einstellung einer weiteren Sozialarbeiterin und erstmals einer Sekretärin sowie einer Mitarbeiterin im Erstkontakt.

1978
Unter Leitung von Dr. Gronius vom Psychologischen Institut der Uni Freiburg bildet sich ein Arbeitskreis von Beratern der PRO FAMILIA und niedergelassenen Ärzten, die Sexualtherapien nach Masters u. Johnson anbieten.

1979
Gründung eines pro familia Fördervereins. Der Satzungszweck wird durch die Förderung der Beratungsstelle pro familia verwirklicht.

1980
In Zusammenarbeit von Mitarbeitern der pro familia und Rechtsanwalt S. de Witt wird ein Scheidungsratgeber für Frauen und für Männer herausgegeben, der bundesweite Beachtung findet. Der Anteil der §218 Beratungen beträgt ca. 60%.

1981
Die Stadt Freiburg erhöht ihre Zuschüsse für die Beratungsstelle, nachdem der Bund seine Finanzierung nach Ablauf der Modellphase eingestellt hatte.

1982
Das Land kürzt erheblich die Zuschüsse für die Beratungsstelle. Der Gemeinderat stimmt in einer Kampfabstimmung gegen die Stimmen der CDU und FWV für den Erhalt des Zuschusses von 40.000 DM. Start der Jugendsprechstunde im sexualpädagogischen Bereich.

1983
Start der Männerberatung von Dr. W. Friedrich, die im Wesentlichen als Sexualberatung und für Männer als Beteiligte im Schwangerschaftskonflikt der Frau gedacht war.

1984
Die Mediziner_innen im pro familia Bundesverband vertreten die natürliche Geburt und natürliche Behandlungen bei hormonellen Störungen im Klimakterium. Damit setzen sie sich der damals gängigen Disziplin diametral entgegen.

1985
Große Aktionswoche der pro familia Freiburg anlässlich des 11-jährigen Bestehens der Beratungsstelle. Podiumsdiskussion mit der Bundesvorsitzenden der pro familia, Melitta Walter, und Vertretern der Politik.

1986
Die §218 Beratungen machen ca. 40% der Gesamtberatungen aus. Der Kreis Breisgau/Hochschwarzwald stellt die Zuschüsse ein mit der Begründung, die pro familia sei nicht "verfassungsgemäß."

1987
Die pro familia entschließt sich, gegen den Kreis Breisgau/Hochschwarzwald Klage vor dem Verwaltungsgericht Freiburg einzureichen. Die seit 1986 gesperrten Zuschüsse bringen die Beratungsstelle in große finanzielle Schwierigkeiten.

1988
Im August Vorstellung des Bereiches „Trennung/Scheidung“ in Form einer Infobörse. Der Prozess gegen den Landkreis Breisgau/Hochschwarzwald wird gewonnen. Das Urteil findet bundesweit Beachtung.

1989
Arbeitsverträge und die Satzung des Mitarbeitervereins werden neu gefasst und die Arbeitsbereiche klarer getrennt.

1991
Erweiterte Konzeption und Investition im Trennung/Scheidung-Bereich. Konzipierung des sexualpädagogischen Projektes: „Geschlechtsspezifische Jugendarbeit im Hinblick auf präventive Maßnahmen zur Verminderung ungewollter Schwangerschaften.“

1992
Umzug der Beratungsstelle in die Marienstraße.

1993
Weiterentwicklung des Trennung/Scheidung-Bereichs durch das Angebot von Mediation: "Scheidung ohne Verlierer?" Gründung eines Arbeitskreises Mediation mit RechtsanwältInnen und MitarbeiterInnen der Beratungsstelle.

1994
20 Jahre pro familia Freiburg e.V.
Genehmigung des sexualpädagogischen Projektes durch das Bundesministerium für Familie und Senioren und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

1995
Neue Gruppe "Natürliche Verhütung".
Kostenlose Info-Abende, 14tägig, "Finanzielle Hilfen bei Schwangerschaft und Geburt".

1996
Sexualpädagogischer Fachbereich: Sehr hohe Nachfrage und viele Veranstaltungen mit Jugendgruppen und Schulklassen.

1997
"Mut zum Glück", Beginn der Veranstaltungsreihe Liebe, Partnerschaft und Sexualität im Alter.

1998
Peter Hübner, langjähriger Geschäftsführer, verstarb plötzlich und hinterlässt eine große Lücke. Pro familia in Trauer. Vortrag und Diskussionsveranstaltung mit Oswalt Kolle "Erfüllte Sexualität ein Leben lang".

1999
Internationaler Mediationskongress im Konzerthaus. Pro familia hat eine neue Geschäftsführerin (Frau Sabine Kraft). Umzug in größere Räume in die Humboldtstraße 2.

2000
Eine Klient_innenumfrage bewertet pro familia Dienstleistungen sehr gut.

2001
Abschlusstagung des Modellprojektes "Partnerschaftlich handeln".
Einführung von Halbjahresprogrammen.

2002
Schwerpunkt Männergesundheit. Gründung des Fort- und Weiterbildungsinstituts pro phila.

2003
Pro Familia hat einen neuen Geschäftsführer, Herrn Frieder Traub.
Verstärkte Kooperation der Freiburger Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen, fachlich und durch gemeinsame Antragstellung auf Fördermittel.

2004
30 Jahre Pro Familia
Große Festwoche und abschließendes Fest im Bürgerhaus Zähringen.
Herausgabe einer umfassenden Broschüre "30 Jahre Pro Familia".
Trinationale Mediations-Tagung in Kehl (Deutschland, Frankreich, Schweiz). Eröffnung der pro familia-Beratungsstelle in Lörrach.

2005
Landkreis Emmendingen beschließt einen Zuschuss für die Beratungsstellen.

2006

Sexualpädagogische Gruppenarbeit für Jugendliche mit Handicap.

2007
Einzelberatung und Gruppenarbeit für grenzverletzende Jungen und Männer. Breisgau-Hochschwarzwald weigert sich gegen Zuschussförderung, trotz eines erheblichen Anteils von Klient_innen aus dem Landkreis (792 Personen in Einzelberatung).

2008
Gruppenarbeit mit getrennt lebenden und geschiedenen Männern, die Väter sind und bleiben wollen.

2010
Gruppenarbeit mit Patchworkfamilien, "Gemeinsam sind wir stark".

2011
Beginn des Projekts "Interkulturelle Öffnung". Aufsuchende Sozialarbeit und Cliquenarbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus dem russischen Kultur- und Sprachraum.

2012
Gruppenarbeit für muslimische Mädchen und Frauen. Aufbau und Leitung des Netzwerks für Gleichbehandlung in Freiburg. Geschlechtsspezifische Gruppenangebote für Mädchen und Jungen in Flüchtlingswohnheimen.

2013
Umzug in die Basler Straße 61.

Geschlechtsspezifische Gruppenarbeit für Mädchen und Jungen aus anderen Kultur- und Sprachräumen. Medienkompetenzvermittlung zu verschiedenen Facetten von "Sex im Netz".

2014
10 Jahre pro familia Beratung in Lörrach

Verstärkung der Beratung vor, während und nach pränataler Diagnostik. Antritt der neuen Geschäftsführerin Frau Petra Krug.

2015
40 Jahre pro familia Freiburg e.V.
Vertrauliche Geburt wird im SchKG als Rechtsanspruch verankert.