pro familia Hessen: „Selbstverständlich Inklusion“ – Landesprojekt erfolgreich abgeschlossen
Standards zur Barrierefreiheit hessenweit umgesetzt / Netzwerk von Kooperationspartner*innen etabliert / Inklusionsbeauftragte institutionalisiert
Mit zahlreichen Veranstaltungen und der Vorlage eines Abschlussberichtes ist das Projekt „Selbstverständlich Inklusion“ des pro familia Landesverbands Hessen Mitte 2017 zu Ende gegangen. Das Projekt, das im November 2013 gestartet worden war, richtete sich an Menschen mit körperlichen, geistigen, Sinnes- oder Mehrfach-Behinderungen, die Beratung und / oder sexualpädagogische Angebote rund um die Themen Liebe, Sexualität und Familienplanung wünschen, sowie an deren Eltern und Angehörige. Zudem fokussierte das Projekt auf pädagogische Fachkräfte sowie auf Leitungskräfte aus Einrichtungen der Behindertenhilfe.
Ziel des Projektes war, pro familia hessenweit noch stärker für Menschen mit Behinderungen zu öffnen, bestehende Angebote auszuweiten und zu verbessern, die Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen zu fördern und ihnen damit eine größere gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Ferner sollte der rechtebasierte Ansatz gestärkt und das Thema Sexualität und Elternschaft bei Menschen mit Behinderungen weiter enttabuisiert werden.
Und: Die Erfolge des Projekts können sich sehen lassen. Als Meilenstein gilt die Entwicklung und Verabschiedung der „Standards zur Barrierefreiheit“. Der pro familia Landesverband, Kreis- und Ortsverbände, Beratungsstellen sowie Menschen mit Behinderungen und deren Selbstvertretungsorganisationen haben hier „Hand in Hand“ zusammengearbeitet. Das Ergebnis: In allen Beratungsstellen konnten „Mindest-Standards“, in einigen bereits „gehobene“ Standards zur Barrierefreiheit umgesetzt werden. Ob wertvolle Hinweise für den Erstkontakt und den Weg in die Beratungsstelle oder eine möglichst barriere-arme Gestaltung der Homepage – es wurde viel erreicht.
Ein weiterer Erfolg: die Intensivierung der Zusammenarbeit mit Menschen mit Behinderungen und deren Selbstvertretungsorganisationen, mit Einrichtungen und Arbeitskreisen sowie der Auf- und Ausbau eines tragfähigen Netzwerks an Kooperationspartner*innen in ganz Hessen.
Zudem ist in allen hessischen pro familia Beratungsstellen ein*e Inklusionsbeauftrage*r institutionalisiert worden, um das Thema „Inklusion“ kontinuierlich voranzutreiben und in der täglichen Arbeit und den Angeboten von pro familia Hessen fest zu verankern.
Insgesamt hat eine Fülle an Projektaktivitäten, neu geschaffenen Angeboten und Materialien zu einer weiteren Enttabuisierung des Themas Sexualität und Elternschaft bei Menschen mit Behinderungen beigetragen. Highlight hierbei: die unter Schirmherrschaft des Hessischen Ministers für Soziales und Integration, Stefan Grüttner, ausgerichtete Fachtagung „…mit Kind? Zukunftspers-pektiven selbstbestimmter Elternschaft bei Menschen mit Behinderungen“, an der 150 Fachkräfte und Betroffene aus ganz Deutschland teilgenommen hatten.
Ob zahlreiche Informationsmaterialien, wie Flyer und Themenhefte in Leichter Sprache, in Großdruck oder Braille-Schrift, ein Gebärdensprachvideo für gehörlose Menschen oder die Einrichtung eines Fonds zur Finanzierung von Gebärdensprachdolmetscher*innen für die Beratung und Sexualpädagogik – das Projekt „Selbstverständlich Inklusion“ hat die UN Behindertenrechtskonvention hessenweit mit Leben gefüllt.
Einen detaillierten Überblick über das Projekt sowie über einzelne Aktivitäten und erarbeitete Materialien gibt ein Auszug aus dem internen Projektabschlussbericht. Dieser Kurzbericht steht direkt zum Download für Sie bereit: Abschlussbericht "Selbstverständlich Inklusion"