Unser Recht: Freier Raum!
Belästigung vor Beratungsstellen stoppen
Podiumsdiskussion am 10.Oktober 2022 in der evangelischen Akademie, Frankfurt

Seit fünf Jahren halten Abtreibungsgegnerinnen und -gegner regelmäßig wochenlange Mahnwachen vor der Beratungsstelle von Pro Familia in der Frankfurter Palmengartenstraße ab.

Unter dem Titel „Unser Recht: Freier Raum. Belästigung vor Beratungsstellen stoppen“ wurde am 10.Oktober in der Evangelischen Akademie Frankfurt über die Rechtslage und die Auswirkungen der Demonstrationen diskutiert.

Auf dem Podium und mit den Gästen im Dialog standen Dr. Marianne Schmidbauer, ehemalige geschäftsführende Direktorin des Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudium und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse, Frankfurt; Claudia Hohmann, Leiterin der Beratungsstellen pro familia Frankfurt; Sarah Praunsmändel, Rechtswissenschaftlerin Goethe Universität, und Noreen von Schwanenflug, Verwaltungsrechtsexpertin und Rechtsamtleiterin der Stadt Rüsselsheim am Main. Terry Reintke, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen/Freie Europäische Allianz im europäischen Parlament war mit einer Grußbotschaft vertreten.

Die Podiumsdiskussion beleuchtete die Auswirkungen der Belästigungen von Frauen* vor Beratungsstellen sowie die Konsequenzen des Urteils von Verwaltungsgerichten aus unterschiedlichen Perspektiven. „Wir möchten Rechtsgrundlagen für einen freien und geschützten Raum vor Beratungsstellen darstellen und fundierte Kritik an der aus unserer Sicht patriarchalen aktuellen Rechtsauslegung und der Argumentation der Abtreibungsgegen*innen ausüben“, so die Veranstalterinnen.

Im Fokus des Dialogs standen ebenfalls die in der (gerichtlichen) Diskussion vernachlässigte Perspektive ratsuchender Frauen und Mädchen und der belagerten Beratungsstellen und die Auswirkungen Antifeministischer Diskurse auf Frauenrechte und reproduktive Selbstbestimmung.

Die Diskussion wurde vom Projekt Sexuelle und Reproduktive Recht KONKRET des pro familia Landesverband Hessen e.V. und dem Bündnis Frankfurt für Frauen*rechte veranstaltet.

Moderation:
Bianca Schimmel, Koordinatorin des Projekts Sexuelle und Reproduktive Rechte KONKRET https://www.sexuelle-rechte.de/
Ursula auf der Heide, Sprecherin des Bündnis Frankfurt für Frauen*rechte

http://www.frauenrechteffm.de/

Erste Impressionen von der Podiumsdiskussion hier lesen

Neues Projekt im pro familia Landesverband Hessen

Sexuelle und reproduktive Rechte KONKRET – SRR konkret

Warum das Projekt wichtig ist

Sexuelle und reproduktive Rechte sind Menschenrechte. Das Projekt „Sexuelle und reproduktive Rechte KONKRET“ (SRR konkret) möchte diese Rechte bekannter und konkret erfahrbar machen. Es hat eine Laufzeit von drei Jahren (01.04.2021-31.03.2024) und ist beim pro familia Bundesverband angesiedelt. Neben Hessen sind Niedersachsen, Thüringen, Sachsen und Rheinland-Pfalz weitere Projektstandorte. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

Was wir erreichen wollen und wofür wir stehen

In der Projektlaufzeit wollen wir erreichen, dass möglichst viele Menschen wissen, was ihre sexuellen und reproduktiven Rechte sind und was sie konkret für ihr Leben bedeuten. Unsere Vision ist, dass alle Menschen diese Rechte selbstbewusst leben und informierte Entscheidungen über ihr sexuelles und reproduktives Leben treffen können.

Was wir konkret machen

Auf der Projektwebsite  https://www.sexuelle-rechte.de/ vermitteln wir Informationen zum Projekt und zu den einzelnen Rechten. Sexuelle und reproduktive Rechte werden oft als abstrakt wahrgenommen. Daher möchten wir sie verständlich erklären und den Bezug zu den Lebenswirklichkeiten herstellen. Unter dem Stichwort „Rechte erfahren“ sammeln wir Fallbeispiele und Geschichten aus dem Alltag, um die Rechte in Erfahrungen „zu übersetzen“. Zu jedem Recht werden sukzessive Links zu Informationen, Beratungsangeboten, Broschüren, Filmen oder anderen Materialien eingestellt.

Das Projekt ist mit dem Instagram Kanal https://www.instagram.com/srr_konkret/ in den sozialen Medien aktiv und Teil der Community.

Um die rechtebasierte Arbeit der Beratungsstellen, Aktivist*innengruppen oder Ehrenamtlichen zu unterstützen produzieren wir Erklärfilme, Poster, Aufkleber und Materialien. Wissenschaftler*innen werden Online-Vorträge zu verschiedenen Themenschwerpunkten anbieten.

An allen Projektstandorten sind Dialogveranstaltungen, Gesprächsrunden und Diskussionen zu sexuellen und reproduktiven Rechten geplant. Durch diese Formate erhoffen wir uns einerseits Gräben zu überwinden, die zwischen Menschen und Gruppen bei zentralen, unsere Zukunft betreffenden Themen bestehen. Andererseits möchten wir neue Bündnisse schließen und bestehenden Netzwerke stärken.

Warum sich mitmachen lohnt!

Rechtebasiertes Leben braucht Aushandlung und Menschen, die Aushandlungsprozesse gestalten! SRR konkret will das Engagement zu den Kernthemen von pro familia stärken. Dafür möchten wir Multiplikator*innen für den gesellschaftlichen Diskurs zu Themen, die sexuelle und reproduktive Rechte betreffen, gewinnen.

Haben Sie Ideen, Vorschläge und konkrete Anliegen, wie Sie diese Rechte in Ihrem Umfeld, Verein oder Verband bekannt machen können? Haben Sie Lust darauf, Menschen zu vernetzen und in Dialog zu bringen?

Dann kontaktieren Sie Bianca Schimmel,

Projektkoordinatorin SRR konkret“
Tel.: 069-94 94 88 87,
Mobil: 0151-6172 8866
bianca.schimmel@profamilia.de

https://www.sexuelle-rechte.de/

https://www.instagram.com/srr_konkret/