Häusliche Gewalt?! ...läuft nicht!

mit diesem Slogan machten 25 Mitglieder des Netzwerks gegen häusliche Gewalt im Landkreis Stade am 15. Juni 2024 beim  Lauf-und Musikfestival in Harsefeld auf Gewalt in der Partnerschaft aufmerksam. Dank der leuchtend orangenen T-Shirts sorgten sie besonders wirkungsvoll für mehr Sichtbarkeit des Netzwerks, das seit mehr als 20 Jahren besteht.

Dass auch mit Spaß ein ernstes Thema in die Öffentlichkeit getragen werden kann, zeigten die Läuferinnen und Läufer, darunter mehrere hauptamtliche Gleichstellungsbeauftragte aus dem Landkreis Stade, Vertreterinnen der BISS Beratungsstelle und auch von pro familia.

Alles andere als sichtbar ist wiederum häusliche Gewalt. Diese findet im Verborgenen statt und ist zugleich ein gesellschaftliches Tabuthema, obwohl körperliche und psychische Angriffe in der Partnerschaft tagtäglich stattfinden.

"Genau das wollen wir ändern. Schließlich ist Gewalt in der Partnerschaft nicht hinnehmbar", sagen die Mitglieder des Netzwerks. Dazu gehören neben den Gleichstellungsbeauftragten auch die AWO-Beratungsstelle bei häuslicher Gewalt (BISS), das Stader Frauenhaus, die AWO-Beratungsstelle Lichtblick, die Polizei, die Jugendämter und die Justiz sowie viele weitere Akteur*innen. Die Vertreter*innen von unterschiedlichen Einrichtungen und Institutionen aus der Region setzen sich für Betroffene ein, leisten Präventions- und Aufklärungsarbeit und vernetzen Institutionen und Beratungsstellen.

Wie unerlässlich das ist, zeigen erschreckende Zahlen: Bundesweit erleben pro Stunde 13 Frauen Gewalt in der Partnerschaft, so eine Studie des Nundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Jeden dritten Tag wird eine Frau durch ihren Partner oder Ex-Partner getötet - all das unabhängig von Bildungsstand, dem Alter, der sozialen Schicht oder der Herkunft.  Eben deswegen ist die Auseinandersetzung mit dem Thema so wichtig.

Foto: Landkreis Stade

 

 

Pressemitteilung der AG Rotlicht Aus! Zum Internationalen Tag gegen Prostitution am 5. Oktober - Film und Lesung zum Thema Prostitution

Huschke Mau zieht mit 17 Jahren aus ihrem gewalttätigen Elternhaus aus. Mittellos und ohne Unterstützung rutscht sie in die Prostitution und damit einhergehend in eine Alkohol- und Drogenabhängigkeit. Ihr erster Zuhälter: ein Polizist. Zehn Jahre vergehen, bis sie sich aus diesem Teufelskreis befreien kann.

Die Arbeitsgruppe Rotlicht aus! möchte den 5. Oktober zum Anlass nehmen, um über das Bild und die Gegebenheiten von Prostitution in Deutschland aufzuklären und hat dazu Huschke Mau eingeladen. Seit Einführung des Gesetzes zur Regelung der Rechtsverhältnisse der Prostituierten, - kurz Prostitutionsgesetz (ProstG) - im Jahre 2001, ist Deutschland als Bordell Europas "bekannt". Doch wollen wir in einer Gesellschaft leben, in welcher die Käuflichkeit von Sex und (vor allem) Frauen, als normal angesehen wird? Zur Auseinandersetzung mit dieser und weiteren Fragen wird es im Oktober im Landkreis Stade zwei Veranstaltungen geben.

Am Donnerstag, den 12.10. wird - in Kooperation mit den Kino-Hotel Meyer in Harsefeld - der Film "Ich gehöre ihm" gezeigt. In diesem verliebt sich die 15 jährige Caro in den 19 jährigen Cem, welcher ihre Gefühle systematisch ausnutzt und sie letzlich durch Gewalt und Drohungen in die Prostitution zwingt.  Im Anschluss daran wird Huschke Mau, studierte Geisteswissenschaftlerin, ehemalige Prostituierte, Autorin, Aktivistin gegen Prostitution und Begründerin des Netzwerks "Ella" für Fragen und zur Diskussion zur Verfügung stehen. Die Tickets erhalten Interessierte ab sofort im Vorverkauf über das Kino-Hotel Meyer oder an der Abendkasse.

Am Freitag, den 13.10. wird Huschke Mau dann im Stadthaus Buxtehude aus ihrem Buch "Entmenschlicht: Warum wir Prostitution abschaffen müssen" lesen. In diesem beschreibt sie das System Prostitution, wie Frauen hineingelangen und vor allem, warum es so schwer ist, wieder auszusteigen. Im Anschluss an die Lesung ist auch hier wieder Zeit für einen Austausch und Fragen zum Thema.

Um Anmeldung über gleichstellung@stadt.buxtehude.de oder Tel. 04161 5011510 wird gebeten.

Seit über 20 Jahren gibt es den Internationalen Tag gegen Prostitution am 5. Oktober. Dieser Tag soll die Aufmerksamkeit auf Frauen, die in der Prostitution tätig sind, lenken und über die Situation und das Elend dieser aufklären.   Denn in den Medien und in der Öffentlichkeit gibt es unterschiedliche Meinungen und Haltungen zur Prostitution, die in der Auseinandersetzung immer wieder die konkrete Lebenssituation vieler Prostituierter außer Acht lassen und zu einem verzerrten Diskurs führen. "Prostitution als Sexarbeit zu verstehen und zu legitimieren wird der Lebensrealität und dem Alltag der überwiegenden Mehrheit der Prostituierten nicht gerecht", so die Mitglieder der Arbeitsgruppe Rotlicht Aus!.

Die neue Arbeitsgruppe Rotlicht Aus! setzt sich weiterhin für Aufklärung ein!

"Das Thema Prostitution erfordert engagierte Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit", sagt Isabel Otto von pro familia und Mitgründerin der neuen Arbeitsgruppe.

"Uns ist in der Debatte um Prostitution der differenzierte Blick wichtig" ergänzt Daniela Subei, Gleichstellungsbeauftragte aus Horneburg und ebenfalls Mitglied der Arbeitsgruppe. "Denn auch, wenn es freiwillige, selbstbestimmte Prostitution gibt, so trifft dies schätzungsweise nur auf 5-10% der Prostituierten zu. Die andere Lebensrealität der meisten Prostituierten ist ein anderer: Gewalt, Zwang und Ausbeutung!"

Die Rotlicht Aus! AG besteht aus einigen Mitgliedern des ehemaligen Bündnisses der RotlichtAus Kampagne und hat sich zum Ziel gesetzt, weiterhin das Thema Prostitution in Deutschland zu thematisieren und für das nordische Modell einzutreten. Die Arbeitsgruppe besteht aus Vertreterinnen von pro familia Stade, Soroptimist International Club Stade, Gleichstellungsbeauftragte Landkreis Stade, Stadt Buxtehude, Samtgemeinde Harsefeld und Horneburg sowie Himmelblau-Frauen für interkulturelle Bildung und Begegnung e.V.

 

 

Netzwerk Häusliche Gewalt beim Lauf- und Musikfestival in Harsefeld dabei

Ziel erreicht – im doppelten Sinne: 20 Läuferinnen und Läufer haben beim diesjährigen Lauf- und Musikfestival am 24. Juni  in Harsefeld erfolgreich teilgenommen. Damit sorgten sie dank der bedruckten T-Shirts für mehr Sichtbarkeit des Netzwerkes – ebenso wie ihre Unterstützerinnen und Unterstützer, die an der Laufstrecke lautstark anfeuerten, wie etwa Aktive vom Stader Frauenhaus.

Häusliche Gewalt hingegen findet meistens im Verborgenen statt und ist zugleich ein gesellschaftliches Tabuthema. Obwohl körperliche und psychische Angriffe in der Partnerschaft tagtäglich stattfinden. „Das wollen wir ändern“, sagen die Netzwerkmitglieder. „Häusliche Gewalt?! ...läuft nicht!" - so auch der Slogan auf den T-Shirts. Unterstützt wird das Netzwerk bei der Aktion vom Modehaus Mohr, es hat sich zu einem großen Teil an den Kosten der T-Shirts für die Läuferinnen und Läufer beteiligt.

Denn: Gewalt in der Partnerschaft ist nicht hinnehmbar. Daher gibt es seit mehr als 20 Jahren das Netzwerk.

Darin engagieren sich unterschiedliche Einrichtungen und Institutionen aus der Region. Dazu gehören neben den Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis Stade auch die AWO-Beratungsstelle bei häuslicher Gewalt (BISS), das Stader Frauenhaus, die AWO-Beratungsstelle Lichtblick, die Polizei, die Jugendämter und die Justiz sowie viele weitere Akteure. Die Mitglieder setzen sich für Betroffene ein, leisten Präventions- und Aufklärungsarbeit und vernetzen Institutionen und Beratungsstellen.

Wie unerlässlich das ist, zeigen erschreckende Zahlen: Bundesweit erleben pro Stunde 13 Frauen Gewalt in der Partnerschaft, so eine Studie des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend. Alle drei Tage wird eine Frau durch ihren Partner oder Ex-Partner getötet. All das unabhängig vom Bildungsstand, dem Alter oder der sozialen Schicht. Eben deswegen ist die Auseinandersetzung mit diesem Thema und die Sichtbarkeit des Netzwerkes so wichtig. 

Hier bekommen Sie Hilfe:

BISS Beratungsstelle bei häuslicher Gewalt: 04141 534415

Frauenhaus Stade: 04141 44123

Polizei: 110

Bremervörde zeigt Flagge

Am 17. Mai ist IDAHOBIT

Der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit.

Gewalt?! …kommt nicht in die Tüte

Verteilung von 130.000 Aktionstüten mit Notrufnummern für Frauen im Landkreis Stade

„Gewalt?!... kommt nicht in die Tüte!“: Mit diesem eindringlichen Aufruf startet das Netzwerk „Häusliche Gewalt“ auch in diesem Jahr zu den Orange Days wieder eine Aktion mit Papiertüten. Die Akteurinnen und Akteure wollen sensibilisieren, aufklären und ermutigen. Denn auf den Tüten sind auch die Notrufnummern für Beratungsstellen gedruckt.

Auf einen Blick wird deutlich, wo es Hilfe gibt, erklärt Hanne Rathjens, Leiterin des Stader Frauenhauses: „Die Notrufnummern der lokalen Beratungsstellen kommen direkt zu den Frauen nach Hause. Auf diese Weise erreichen wir unzählige Betroffene.“

Und das sind viele: Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens ein Mal in ihrem Leben von körperlicher oder sexueller Gewalt betroffen. Jede vierte Frau erlebt Gewalt in ihrer Beziehung. Alle drei Tage wird eine Frau durch ihren Partner getötet. All das unabhängig vom Bildungsstand, dem Alter oder der sozialen Schicht, erläutert Elena Knoop, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Stade: „Statistisch gesehen kennen alle eine betroffene Frau. Handlungsbedarf gibt es also leider genug, auch bei uns im Landkreis Stade.“

Daher gibt es bereits seit 20 Jahren das Netzwerk „Häusliche Gewalt“ im Landkreis Stade. Dort engagieren sich neben den hauptamtlichen Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Stade (Knoop), der Hansestädte Stade (Jugl) und Buxtehude (Schnackenberg), der Samtgemeinden Harsefeld (Jülisch), Oldendorf-Himmelpforten (Gold) und Horneburg (Subei) auch die AWO-Beratungsstelle bei häuslicher Gewalt (BISS), das Stader Frauenhaus, die AWO-Beratungsstelle Lichtblick, der Kinderschutzbund und unter anderem die Polizei, Jugendämter und Justiz und viele weitere Institutionen.

In diesem Jahr verteilt das Netzwerk 130.000 Tüten. Zehn lokale Bäckereien und zahlreiche Wochenmärkte unterstützen die Aktion. Außerdem beteiligen sich die Kantine der Stader BBS II und BBS III sowie weitere Geschäfte, Apotheken und Vereine. „Wir freuen uns sehr, dass wir so viel Unterstützung bekommen. Sie wird von Jahr zu Jahr größer“, so Renate Winkel von der AWO-Beratungsstelle bei häuslicher Gewalt, kurz BISS. 2020 ließ das Netzwerk noch 80.000 Tüten drucken.

Bereits 2013 startete das Netzwerk die Tüten-Aktion. Seit vergangenem Jahr ist sie Teil der sogenannten „Orange Days“, einer Kampagne, die weltweit auf die Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam macht. Diese Kampagne erstreckt sich über einen Zeitraum von 16 Tagen, stets vom 25. November – dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen – bis zum 10. Dezember – dem Internationalen Tag der Menschenrechte.

„Uns ist besonders wichtig, dass die lokalen Hilfsangebote bekannt werden. Das steht im Mittelpunkt der Tütenaktion“, erklärt Gabi Schnackenberg. „Das schaffen wir mit 130.000 Tüten.“ Sie sollen den Betroffenen Mut machen, sich Unterstützung zu holen. Daher steht auf den Tüten außerdem: „Veränderung braucht Zeit, aber sie beginnt heute“ – hoffentlich auch dank der Tütenaktion.

 

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:

Elena Knoop, Landkreis Stade 04141 12-1005, gleichstellungsbeauftragte@landkreis-stade.de