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„Ich vermisse dich so. Ich will dich sehen. Schickst du mir ein Foto von dir?“ Diese oder eine ähnliche Nachricht hat bestimmt fast jeder Jugendliche schon mal bekommen. Besonders wenn die Aufforderung vom Partner oder der Partnerin kommt ist die Verlockung natürlich groß, ein sexy Selfie zu versenden. Dann spricht man vom sogenannten Sexting. Der Begriff „Sexting“ setzt sich zusammen aus „Sex“ und „Texting“ (Englisch für das Senden von Textnachrichten) und meint das Verschicken und Tauschen von Nacktaufnahmen per Internet und Handy.

Sexting ist vielleicht reizvoll, aber es hat viele Risiken und kann negative Konsequenzen mit sich bringen, zum Beispiel, wenn dein Nackt-Selfie an Dritte weitergeleitet oder im Internet gepostet wird. Auch, wenn du die freizügigen Bilder an Freundinnen oder Freunde versendest, kannst du nie sicher sein, dass dein Vertrauen nicht missbraucht wird. Zum Beispiel nach einem Streit oder einer Trennung will sich der Empfänger oder die Empfängerin der Fotos vielleicht rächen und verbreitet die vertraulichen Fotos. Beim Sexting gibt es also keine Garantie, dass dein Foto nicht in falsche Hände geraten. Um dich vor solchem missbräuchlichen Sexting zu schützen, beachte folgende Sexting Vorsichtsmaßnahmen. Auf der rechten Seite erfährst du außerdem, was missbräuchliches Sexting ist und was du dagegen tun kannst.

Noch Fragen?

Wenn du noch etwas wissen möchtest, wende dich einfach an unsere Online-Beratung oder komme in eine unserer Beratungsstellen. Hier bekommst du Antworten auf deine persönlichen Fragen!

  1. Anonym bleiben: Sorge dafür, dass man auf Fotos, auf denen du ganz oder teilweise nackt bist, dein Gesicht nicht sieht. Du kannst zum Beispiel von Hals abwärts fotografieren oder dein Gesicht mit einem Bildbearbeitungsprogramm verfremden. Bei Snapchat kannst du dein Gesicht mit einer Zeichnung oder einem Emoji bedecken. Achte darauf, dass du beim Sexting auch keine anderen Merkmale zeigst, durch die du eindeutig zu erkennen bist (zum Beispiel Tattoos oder Muttermale).
  2. Nicht alles zeigen: Damit ein Foto sexy ist, musst du darauf nicht ganz nackt sein. Was versteckt ist, bleibt der Fantasie überlassen. Bedecken kannst du deinen Körper mit einer Decke, Kleidung oder deinen Händen. Auch mit einem Bildbearbeitungsprogramm kannst du deine Nacktbilder kreativ „zensieren“. Dein Partner bzw. deine Partnerin freut sich beim Sexting sicher auch über ein Foto in schöner Unterwäsche oder schicker Kleidung.
  3. Gegenseitiges Einverständnis: Lass dich nicht zum Sexting drängen – auch nicht von deinem Schwarm! Mache es nur, wenn du es wirklich möchtest. Überlege dir vorher gut, wie vertrauenswürdig dein Chatpartner wirklich ist. Verschicke nur Bilder von dir, wenn du dich dabei gut und sicher fühlst. Du musst kein Nackt-Selfie schicken – auch nicht als Liebes- oder Freundschaftsbeweis. Fremden Menschen solltest du auf keinen Fall Fotos von dir schicken oder persönliche Informationen von dir preisgeben! Fragen die Empfängerin/den Empfänger deiner Sexting-Selfies auf jeden Fall vorher, ob es okay ist, dass du ihr/ihm so etwas schickst.
  4. Fotos regelmäßig löschen: Spreche mit deinem Partner oder deiner Partnerin darüber, wie ihr mit euren Fotos umgehen wollt. Ihr könnt zum Beispiel abmachen, die Fotos sofort nach dem Anschauen wieder zu löschen und nicht an Dritte weiterzuschicken. Natürlich hast du keine absolute Sicherheit, dass das nicht doch einmal im Streit oder nach einer Trennung geschieht.

Achtung! Es gibt kein 100% sicheres Sexting. Auch auf Apps wie Snapchat können Bilder durch Screenshots oder mithilfe spezieller Programme gespeichert werden.

Grundsätzlich ist das Austauschen von Nackt-Selfies legal, wenn du und deine Freundin bzw. dein Freund beide über 14 Jahre alt seid, beide damit einverstanden seid - und niemand anderes eure Bilder zu Gesicht bekommt.

Illegal wird Sexting allerdings, wenn eine Empfängerin oder ein Empfänger die intimen Bilder an andere weiterleitet, ohne das „Okay“ von der Person einzuholen, die das Bild gemacht hat, und den Personen, die darauf zu sehen sind. Denn dadurch werden Rechte verletzt (Urheberrecht und allgemeines Persönlichkeitsrecht). Das gilt auch für dich, wenn du Bilder weiterleitest, die du beim Sexting bekommen hast. Wenn dir jemand im Vertrauen erotische Fotos geschickt, dann sind diese nur für deine Augen bestimmt.

Natürlich ist es auch nicht okay, wenn du (etwa beim Skypen) heimlich Aufnahmen von einer anderen Person machst!

Wenn dich jemand damit erpresst, ein Nacktbild von dir zu veröffentlichen, ist das eine Straftat. Gehe in diesem Fall am besten sofort zur Polizei und erstatte Anzeige. Auf keinen Fall solltest du auf die Forderungen des Täters oder der Täterin eingehen, da die Bilder meistens sowieso veröffentlicht werden.

Wenn deine Fotos weitergeleitet oder veröffentlicht wurden ist das nicht deine Schuld und du musst dich für nichts schämen. Nicht du hast etwas falsch gemacht, sondern die Person, die dein Vertrauen missbraucht hat.

Falls bereits intime Selfies von dir im Internet kursieren, solltest du sofort die Personen kontaktieren, die sie veröffentlicht haben und sie dazu auffordern, die Aufnahmen zu löschen. In Sozialen Netzwerken, wie z.B. Facebook oder Instagram, kannst du unangemessene Bilder an die Seitenbetreiber melden. Das gilt auch, wenn du ungefragt Nacktbilder oder pornografische Inhalte geschickt bekommst. In Sozialen Netzwerken solltest du den Benutzer bzw. die Benutzerin blockieren und melden. Wenn du die Bilder per SMS oder Whatsapp bekommst, sperre die Nummer.

Tipp: Speichere deine Nacktfotos nie im Internet (z.B. in der Dropbox oder Cloud), da diese Speicher nicht sicher sind. Wenn du deine Sexting-Bilder archivieren möchtest, dann tu das am besten auf einer externen Festplatte oder einem USB-Stick.