Viele Frauen erleben nach der Entbindung den sogenannten „Babyblues“, der sich in häufigem Weinen, Traurigkeit, Stimmungsschwankungen, Müdigkeit und Erschöpfung oder selten auch Schlafstörungen äußern kann. Dieser Babyblues ist eine Folge der vielschichtigen körperlichen und psychischen Veränderungen, die mit der Geburt eines Kindes einhergehen. Die Symptome verschwinden in der Regel von allein.

Manchmal ist der Verlauf nicht so günstig und es entwickelt sich eine postpartale Depression. Diese kann auch noch irgendwann im ersten Jahr nach der Entbindung auftreten. Die Symptome können sich erstrecken von einem inneren Leeregefühl, Ängsten, Panikattacken, Zwangsgedanken über psychosomatische Beschwerden bis hin zu Suizidgedanken. Die Ursachen liegen u.a. in psychischen Erkrankungen in der eigenen Vorgeschichte oder Familie, depressiven Episoden in der Schwangerschaft, dem eigenen hohen Erwartungsdruck, eine gute Mutter zu sein oder im Geburtserlebnis selbst. Abhängig vom Schweregrad der Erkrankung kann die Krise mehrere Wochen bis Monate dauern.

Wir unterstützen Sie in der Beratung auf dem Weg aus der Belastungssituation und Krise heraus.

Bei einer schwerwiegenderen Depression empfehlen wir eine psychotherapeutische oder psychiatrische ambulante oder stationäre Behandlung (idealerweise in einer Mutter-Kind-Einrichtung).

Deutlich seltener (mit 0,2%) tritt während der Schwangerschaft oder nach der Entbindung eine postpartale Psychose auf. Die Symptome können sich zu Beginn in Konzentrations- und Denkstörungen, Antriebsstörungen, Reizbarkeit oder Depressivität bemerkbar machen und sich dann zu Angststörungen, Zwangsgedanken, Wahnvorstellungen, Halluzinationen bis hin zu Suizidgedanken entwickeln. Risikofaktoren oder Auslöser sind auch hier eigene psychische Belastungen in der Vergangenheit oder in der Familie, das Geburtserlebnis sowie die hormonelle Umstellung.

Wir empfehlen in diesen Fällen eine psychiatrische Klärung, in der es darum geht, ob eine psychiatrische, eventuell stationäre Behandlung angezeigt ist, unter Umständen unterstützt durch eine medikamentöse Beigabe.