In den meisten pro familia Beratungsstellen in NRW arbeiten Ärztinnen an ein oder mehreren Tagen in der Woche. Wir beantworten medizinische Fragen zu
Schwangerschaft, Schwangerschaftsabbruch, Fruchtbarkeit und Verhütung, Kinderwunsch, Frauen/Männergesundheit und Sexualmedizin.
Medizinisches Angebot in den Beratungsstellen
In den meisten pro familia Beratungsstellen in NRW arbeiten Ärztinnen an ein oder mehreren Tagen in der Woche. Wir beantworten medizinische Fragen zu
Schwangerschaft, Schwangerschaftsabbruch, Fruchtbarkeit und Verhütung, Kinderwunsch, Frauen/Männergesundheit und Sexualmedizin.
Mit uns können Sie reden...
…wir nehmen uns Zeit und erklären alles in verständlicher Sprache. Wir beraten neutral, das heißt pharmaunabhängig und frei von wirtschaftlichen Interessen. Wir begleiten Sie bei schwierigen Entscheidungen und helfen Ihnen, wenn Sie mit einer Situation nicht allein zu recht kommen (Unerfüllter Kinderwunsch, sexuelle Probleme, auffällige Befunde in der Schwangerschaft etc.)
Ihre Rechte sind uns wichtig. Wir setzen uns ein für…
- das Recht auf neutrale Information
- das Recht auf eine gute, sichere und bezahlbare Verhütung
- das Recht auf gute und selbstbestimmte medizinische Behandlung
- das Recht auf selbstbestimmte Sexualität
Neben der Beratung bieten wir folgende Medizinische Dienstleistungen an:
(auch wenn Sie keine eigene Krankenversicherungskarte haben oder nicht krankenversichert sind)
- Wir führen Schwangerschaftstests durch
- Wir verschreiben die Pille und die Pille danach
- Wir führen frauenärztliche Untersuchungen durch
- Wir passen Diaphragmen oder Portiokappen an
- Wir bieten Kurse zu Themen der Frauen/Männergesundheit an
Qualitätssicherung bei pro familia
Um die Qualität der medizinischen Arbeit zu sichern, treffen sich die Ärztinnen der Beratungsstellen pro familia NRW dreimal jährlich zum Medizinischen Arbeitskreis (MAK) pro familia NRW. Die Veröffentlichungen der letzten Jahre finden Sie weiter unten.
Medizinischer Arbeitskreis pro familia NRW
Der Medizinische Arbeitskreis pro familia NRW beschäftigt sich mit den unterschiedlichsten Themen aus den Bereichen Sexualität, Familienplanung, Schwangerschaft und Gesundheit. So entstanden in den letzten Jahren viele Infomaterialen, Statements und Presseartikel.
Veröffentlichungen 2023
Veröffentlichungen 2022
Veröffentlichungen 2021
Veröffentlichungen 2020
- Pressemitteilung für eine rechtebasierte Fortpflanzungsmedizin
- Positionspapier "Für eine rechtebasierte Fortpflanzungsmedizin" pro familia NRW Mai 2020
- Versagerrate Verhütungsmittel
Veröffentlichungen 2019
Veröffentlichungen 2018
- Stellungnahme pro familia NRW zu NIPT als Kassenleistung/ Dezember 2018
- Pillen und hormonelle Verhütungsmittel im Preisvergleich 2018
- Anstieg der Abbruchzahlen 2017: Stellungnahme zur Pressemitteilung des Berufsverbandes der Frauenärzte
Veröffentlichungen 2017
- pro familia Ärztinnen warnen vor unsicheren Verhütungsapps!
- Spartipp Pille You tube Video von doc profa / pro familia NRW
- Wieder Jungfrau für 2500 € You tube Video WDR mit einem Interview mit Dr. Christine Gathmann / pro familia Recklinghausen und Oberhausen
- Hormonspiralen im Kreuzfeuer der Kritik - eine Stellungnahme
Veröffentlichungen 2016
- Vitamine in der Schwangerschaft
- Untersuchung von Verhütungsversagern pro familia NRW
- Pille danach-Verbesserungsvorschläge zur Abgabe in der Apotheke
Veröffentlichungen 2015
Anfang März entwickelte der Medizinische Arbeitskreis in Zusammenarbeit mit den Sexualpädagoginnen pro familia NRW ein Informationsblatt in leichter Sprache für Mädchen und Frauen, die in der Apotheke seit dem 15.03.2015 die Pille danach ohne Rezept erhalten können:
Veröffentlichungen 2013
- Pille danach Wirkweise und Verordnung März 2013
- Spartipp Verhütung / Verhütung kostengünstig und sicher - aktualisiert 3.1.2013
Veröffentlichungen 2012
- Der neue PraenaTest® - die vorgeburtliche Bestimmung der Trisomie 21 aus mütterlichem Blut / eine Stellungnahme
- Qualifizierung "Psychosoziale Beratung zur Pränataldiagnostik"
Veröffentlichungen 2011
Veröffentlichungen 2010
- EllaOne® - die neue Pille danach - Bewertung einer Methode
- Report 2010 - Medizinischer Arbeitskreis pro familia NRW
Veröffentlichungen 2009
Veröffentlichungen 2008
Veröffentlichungen vor 2008
Hormonspiralen im Kreuzfeuer der Kritik
01.07.2017
Die Hormonspirale ist in den letzten Wochen und Monaten in die öffentliche Kritik geraten. Der Medizinische Arbeitskreis pro familia NRW möchte zu einer Versachlichung der Diskussion beitragen.
Wie Frauen und Männer verhüten wollen, können sie nur entscheiden, wenn sie ausreichende Kenntnisse über die verfügbaren Methoden haben. So sollten Frauen vor der Einlage einer Hormonspirale darüber aufgeklärt werden, dass Blutungsstörungen, psychische Probleme wie Depressionen, Nervosität, Libidoverlust, Zysten an den Eierstöcken, Akne, Kopfschmerzen etc. auftreten können. Kein Medikament mit Wirkung ist nebenwirkungsfrei und selbst Hormone in geringster Dosierung können Beschwerden hervorrufen. Bei den Hormonspiralen spielen hier sicherlich auch Zysten an den Eierstöcken eine nicht unwesentliche Rolle.
Es ist wichtig, Frauen mit ihren Beschwerden ernst zu nehmen und einen Zusammenhang zwischen bestimmten Symptomen und einer Verhütung mit einer liegenden Hormonspirale zumindest in Betracht zu ziehen.
Die Liste der Nebenwirkungen macht deutlich: die Methode führt zu einer veränderten Hormonkonzentration im Blutkreislauf. Die Darstellung in Werbebroschüren, in denen Hormonspiralen als ausschließlich lokal wirkende Methode angepriesen werden, verfälscht diese Tatsache. Das verhütende Prinzip ist in der Tat lokal, allerdings ist die Gebärmutter nicht hermetisch vom Blutkreislauf abgeriegelt.
Bekannte Nebenwirkungen sind in den jeweiligen Fach- und Gebrauchsinformationen für Anwenderinnen gelistet. Sie sollten den Frauen rechtzeitig vor der Einlage ausgehändigt werden.
Selbst mit Fachinformation werden Frauen und Ärzt*innen je nach Land unterschiedlich informiert. Libidoverlust und Nervosität werden in der österreichischen Fachinformation als häufige Nebenwirkung angegeben, in der deutschen werden sie nicht erwähnt. Warum sich der österreichische Beipackzettel von dem deutschen unterscheidet, ist in EU-Zeiten nicht nachvollziehbar. Hier wäre eine Angleichung zu fordern. Auch die Sicherstellung einer lückenlosen Meldung von unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) an das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte BfArM sollte gewährleistet sein.
Auffällig ist, dass einige der beim Bundesinstitut für Arzneimittelsicherheit gemeldeten Nebenwirkungen wie Panikattacken und Angstzustände bis zum heutigen Tag nicht im Beipackzettel aufgenommen wurden, obwohl sie bereits seit 2009 bekannt sind. Das wird sich hoffentlich bald ändern. Derzeit läuft ein Verfahren zur Änderung der Fachinformationen bei der EMA (European Medicines Agency).
Dabei ist der Nutzen der Hormonspirale nicht von der Hand zu weisen. Besonders Frauen mit starken Monatsblutungen profitieren. Sie vertragen die Hormonspirale oft besser als die Kupferspirale. In allererster Linie sind Hormonspiralen Verhütungsmittel mit einer sehr hohen kontrazeptiven Sicherheit. Die Raten ungewollter Schwangerschaften sind um ein Vielfaches niedriger als bei Pille und Kondom und etwas niedriger als bei der Kupferspirale. So gibt es viele Frauen, die mit der Methode gut zurechtkommen bzw. bereit sind, ein gewisses Maß an Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen. Doch gibt es keinen Grund, die Methode einseitig und unsachlich zu bewerben. Nun liegt es in der Natur von Werbung, im Sinne einer besseren Vermarktung die Vorzüge des beworbenen Produkts in den Vordergrund zu stellen. Wir kennen es von den Schokoriegeln und „Joghurts mit viel gesunder Milch und Calcium“. Risiken und Nebenwirkungen des enthaltenen Zuckers werden unter den Tisch
gekehrt. Ist einseitige Werbung im Hinblick auf Lebensmittel schon mehr als fragwürdig, so ist sie im Hinblick auf Medizinprodukte ethisch nicht vertretbar. Besonders verwerflich ist die absichtliche Nutzung falscher Tatsachen. So wurde die österreichische Tochterfirma eines weltweit führenden deutschen Pharmakonzerns vom österreichischen Ethikrat-Public Relations öffentlich gerügt. Grund war die Nutzung so genannter Fake-Userinnen, die dafür bezahlt wurden, im Internet positive Bewertungen abzugeben. Kein Wunder, dass es Initiativen gibt, die über die besonderen Risiken der Methode aufklären möchten. In sozialen Netzwerken kommen Menschen zu Wort, die etwas bewegen und verändern möchten. Doch leider gerät auch hier die Darstellung allzu oft in eine Schieflage. Hier kommen überwiegend die „Geschädigten“ zu Wort, Foren sind eine moderne Form der Selbsthilfegruppe. So entsteht der Eindruck, dass Frauen nicht zu verantwortenden Risiken ausgesetzt werden. Dass viele Frauen zufrieden mit dieser Art der Verhütung sind, wird kaum kommuniziert. Zufriedene Kundinnen nutzen selten öffentliche Foren.
pro familia bewegt sich in diesem Spannungsfeld. Die Ärztinnen aus Nordrhein-Westfalen stehen für offene, ehrliche und v.a. sachliche Information. In unseren Beratungen zu Verhütung und Familienplanung fördern wir eine selbstbestimmte Entscheidung, bei der unsere Klientin nach sorgfältiger Abwägung aller Vor- und Nachteile die für sie am besten geeignete Methode wählt.
Medizinischer Arbeitskreis pro familia NRW
Unsere Ärztinnen in NRW treffen sich dreimal jährlich zum fachlichen Austausch. Veröffentlichungen unserer Arbeit finden Sie hier:
Infos, Flyer, Stellungnahmen
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Die Beratungsstellen der pro familia NRW werden vom Land und von den Kommunen finanziert, jedoch nicht kostendeckend. Deshalb sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen.
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