Abschied aus dem Landesvorstand

von Stefanie Schäfer

... mit Dankbarkeit, Wehmut und viel Zuversicht ...

Nach über sechs Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit im Landesvorstand der pro familia Bayern – davon zweieinhalb Jahre als Vorsitzende – ist für mich im März 2025 die Zeit gekommen, diese Aufgabe weiterzugeben. Seit November 2018 war ich mit viel Herzblut Teil dieses Gremiums, das mir durch seine fachpolitische Relevanz und die sinnstiftende Arbeit im Verband immer sehr am Herzen lag. Die Entscheidung, mein Amt niederzulegen, ist mir nicht leicht gefallen – doch sie ist notwendig geworden, da sich meine persönliche und berufliche Weiterentwicklung, die auch einen Umzug nach Berlin mit sich brachte, mit den Anforderungen des Ehrenamts nicht mehr vereinbaren lässt.

Ein Ehrenamt ist fordernd – zeitlich wie mental. Dass ich über so viele Jahre hinweg mit großer Freude aktiv war, verdanke ich in erster Linie den Menschen, mit denen ich bei der profa zusammenarbeiten durfte. Wie so oft im Leben: Das Persönliche und Zwischenmenschliche macht eine Aufgabe erst zu dem, was sie wirklich ist. Ohne das Vertrauen, die Wärme, die gemeinsamen Diskussionen und das kollegiale Miteinander im Vorstandsteam hätte ich diesen Weg nicht so lange und mit so viel Energie beschritten. Einen herzlichen Dank richte ich an dieser Stelle daher an Stefanie Öller und Claudia Reulein, die ebenfalls im März aus dem Vorstand ausgeschieden sind und denen ich mit diesen Zeilen sicherlich ebenfalls aus dem Herzen spreche. Uns allen ist der Abschied nicht leicht gefallen!

In meiner Zeit im Vorstand der pro familia Bayern war es mir stets ein zentrales Anliegen, den vielen engagierten Einzelkämpfer*innen im Verband sichtbar zu machen, dass sie nicht allein sind – dass es überall in unserem Netzwerk Menschen gibt, die mit viel Expertise, Herz und Engagement an denselben Herausforderungen arbeiten. Die Stärke unseres Verbandes liegt nicht zuletzt in diesen Synergien, im fachlichen Austausch und in der gemeinsamen Suche nach den besten Lösungen – für Klientinnen, Kolleg*innen und für eine solidarische Gesellschaft.

pro familia ist eine unverzichtbare Stimme für sexuelle und reproduktive Rechte – sie setzt sich mit viel Argumentationskraft und mit einem enorm hohen Maß an Fachexpertise für Selbstbestimmung, sexuelle Bildung und den Zugang zu Beratung und Gesundheitsversorgung ein.

Gerade in den gesellschaftspolitisch herausfordernden Zeiten, in denen progressive Kräfte zunehmend unter Druck geraten, ist die Arbeit unseres Vereins von unschätzbarem Wert. Dies gilt aus meiner Sicht noch einmal mehr für Bayern, denn ich habe im innerdeutschen Vergleich die rechten und erzkonservativen Kräfte als sehr wirkmächtig und einflussreich wahrgenommen.

Umso mehr freue ich mich, dass im März ein neuer, sehr engagierter und motivierter Vorstand gewählt wurde, der durch seine politische und Fachexpertise besticht und dem ich von Herzen ein glückliches Händchen, strategische Klarheit und viel Rückenwind wünsche.

Mein tiefster Dank gilt allen, mit denen ich in den letzten Jahren zusammenarbeiten durfte – für ihr Vertrauen, ihren klugen Rat, ihre Haltung. Danke Ihnen allen, liebe Leser*innen, für Ihr Interesse, Ihre Mitarbeit, Ihr Engagement. Bleiben Sie dem Verein weiterhin gewogen – ich selbst werde den Einsatz des Vereins auch weiterhin mit großem Interesse verfolgen!

Bleiben Sie offen, mutig und freudig – selbstverständlich auch über Ihre Arbeit und Ihr professionelles Engagement hinaus!

Herzlichst Eure Stefanie

"Warum sollen wir uns alle nach derselben Mode kleiden?
Der Frost malt mir nie dieselben Eisblumen zweimal an mein Fenster."

Lydia Maria Child

Unser persönlicher Dank

Mit großer Dankbarkeit und einem Hauch Wehmut verabschieden wir – die Geschäftsführer, Mitarbeitenden und viele Mitstreiter*innen aus den Orts- und Bezirksverbänden – uns von drei Persönlichkeiten, die unseren Verband über viele Jahre hinweg maßgeblich geprägt haben: Stefanie Schäfer, Stefanie Öller und Claudia Reulein, Stella Großmann (bleibt uns im neuen Landesvorstand erhalten)

Liebe Stefanie, deine Worte treffen uns mitten ins Herz – denn sie spiegeln genau das wider, was deine Zeit im Vorstand und insbesondere deine zweieinhalb Jahre als Vorsitzende so besonders gemacht hat: deine kluge Führung, deine klare Haltung und dein tiefes Gespür für das, was Menschen bewegt. Seit November 2018 hast du nicht nur Verantwortung übernommen, sondern mit Weitblick, Engagement und einer beeindruckenden persönlichen Präsenz gewirkt.

Gemeinsam mit Stefanie Öller und Claudia Reulein, Stella Großmann hast du den Vorstand als verlässliches, tatkräftiges und zugleich sehr menschliches Gremium mitgestaltet. Ihr habt euch – oft im Hintergrund, nie im Rampenlicht – für die Weiterentwicklung des Landesverbands eingesetzt, politische Positionierungen geschärft, Prozesse begleitet und das Ehrenamt mit Leben gefüllt.

Dafür sagen wir alle: Danke!

Danke für euer Vertrauen, eure Diskussionsfreude, euren Mut, auch unbequeme Themen anzugehen. Danke für euer offenes Ohr, eure Bereitschaft zur Mitgestaltung und für die vielen Impulse, die ihr eingebracht habt. Ohne euch stünden wir heute nicht da, wo wir stehen.

Euer Abschied hinterlässt spürbare Lücken; fachlich wie menschlich. Gleichzeitig erfüllt uns Zuversicht: Ein neuer, engagierter Vorstand wurde gewählt, der mit frischen Ideen und klarer Haltung antritt. Das ist ganz in eurem Sinne, denn ihr habt den Weg bereitet für diesen Wandel.

Im Namen aller Geschäftsführer, aller Mitarbeitenden, unseren geschätzten Mitgliedern aus Orts- und Bezirksverbänden sagen wir:

Danke für euer Ehrenamt, eure Zeit, eure Leidenschaft.
Ihr habt Spuren hinterlassen – und bleibt für uns ein wichtiger Teil von pro familia Bayern.

Thoralf Fricke
Landesgeschäftsführer


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