Veranstaltungshinweis

Schwangerschaftsabbruch geht uns alle an!
Feministische Werkstatt 2024
8.11.24 von 11 bis 15 Uhr

Eine Kooperationsveranstaltung der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg und von Pro Familia Baden-Württemberg.

Wird der Schwangerschaftsabbruch jetzt außerhalb des Strafgesetzbuchs geregelt? Was können wir dafür tun? Wie soll es weiter gehen mit dem Recht auf Schwangerschaftsabbruch mit Gesundheit und Gerechtigkeit rund um unsere Körper in Deutschland?

Wir wollen mit Euch an unserer Zukunft schmieden und laden Euch dazu in die Feministische Werkstatt ein!

Es erwartet Euch, wie in jeder guten Werkstatt:

  • Neues geteiltes Wissen: Wir stehen für konstruktiven, sorgsamen und solidarischen Austausch auf Augenhöhe mit Expert*innen, Aktivist*innen und Allen, die da sind.
  • Gute gemeinsame Werkzeuge: Wir wollen mit Euch vor die Lage kommen und gemeinsam Meinungen, Ideen und Netzwerke schmieden.
  • Genug Raum um auch mal Pause machen: Wir wissen, das wirklich Wichtige wird in den Pausen besprochen. Also gehören die Pausen-Räume in der Feministischen Werkstatt zum Programm. Ob Diskussionsrunde oder sich bei Getränken und Snacks stärken – das entscheidet Ihr!

In der Feministischen Werkstatt kommen unterschiedliche Generationen und Erfahrungen zusammen. Feminist*innen, solche, die es werden wollen, und alle, einfach am Thema Interessierten sind herzlich eingeladen. All genders are welcome!

Denn jetzt und auch schon zu allen Zeiten: Körperliche Selbstbestimmung war, ist und bleibt die zentrale feministische Forderung.

 

Programm

10:45 Uhr | Ankommen mit Kaffee

11:00 Uhr | Begrüßung

11:10 Uhr | Impuls 
Wie passt die Regelung des Schwangerschaftsabbruchs in Deutschland zu internationalen Erklärungen und reproduktiven Rechten?
Kirsten Schmitz, Geschäftsführung Pro Familia Heidelberg

12:00 Uhr | Austausch in Kurzworkshops:

  • Gleiches Ziel, unterschiedliche Spielarten: Wie können Aktivist*innen, Personen aus Verwaltung und Beratung, Ärtz*innen gut zusammenarbeiten? 
  • Wie kann ich aktiv werden? Wie kann ich mich mit anderen zusammentun? Markt der Möglichkeiten 
  • Über das Tabu sprechen: Erfahrungsaustausch über Reaktionen aus dem privaten, beruflichen, gesellschaftlichen Umfeld 

13:00 Uhr | Mittagspause

13:45 Uhr | Abschlussdiskussion mit Schlaglichtern aus den Kurzworkshops und Blick nach vorn: Wie geht es jetzt weiter?

14:45 Uhr | Ausklang mit Kaffee

 

Eine Anmeldung ist schon jetzt möglich.

Veranstaltungsort:
Kulturwerk Stuttgart
Ostendstr. 106 a
70188 Stuttgart

Hinweis zur Barrierefreiheit: Der Veranstaltungsraum ist stufenfrei über den Hof zugänglich. Eine barrierefreie Toilette befindet sich im Nebengebäude.

Sexuelle Bildung: ... ist jugendfrei!

Nach den Ferien geht's weiter mit Angeboten der Sexuellen Bildung -- informativ, sapannend und in jedem Fall jugendfrei! 

10. April 2024: ELSA-Studie, Gesetzesentwurf, Kommissions-Ergebnisse

Gleich drei wichtige Ereignisse am vergangenen Mittwoch, 10.04.2024: In einer von mehreren hundert Personen besuchten Online-Veranstaltung wurden Teilergebnisse der ELSA-Studie präsentiert. Die Langzeitstudie, die unter Beteiligung von sechs Hochschulen unter der Leitung der früheren pro familia Vorsitzenden Prof. Daphne Hahn (Hochschule Fulda) durchgeführt wurde, liefert erstmals belastbare empirische Daten zu Erleben und Verarbeiten ungewollter Schwangerschaften, zu psychosozialen Beratungs- und Unterstützungsangeboten zur medizinischen Versorgungssituation in Deutschland. Dabei zeigen die Daten sehr unterschiedliche Versorgungslagen innerhalb Deutschlands –  Baden-Württemberg zählt dabei zu den Ländern mit geringem Versorgungsgrad, hier sind die Frauen oft mit gleich mehreren Barrieren beim Zugang zu einem Schwangerschaftsabbruch konfrontiert. In Bezug auf die psychische Belastung wird deutlich, dass das psychische Wohlbefinden vor der Schwangerschaft ausschlaggebend ist, nicht jedoch das Ereignis des Schwangerschaftsabbruchs an sich: Nach einem Jahr lässt sich kein Einfluss nachweisen, dass ein Schwangerschaftsabbruch unmittelbar mit psychischen Belastungen einhergeht. Die Studie zeigt aber, dass sowohl ungewollt Schwangere, die einen Abbruch wünschen als auch Ärzt*innen, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen, Stigmatisierungen erfahren. Um diesen Stigmatisierungserfahrungen entgegenzuwirken, braucht es laut Daphne Hahn eine gesellschaftliche Haltung, die Schwangerschaftsabbrüche als medizinische Grundversorgung anerkennt. Ebenfalls am Mittwoch,10.04.2024, hat der Bundestag erstmals über den Gesetzentwurf zur Änderung des Schwangerschaftskonfliktgesetzes beraten, der unter anderem Schwangere wirksam vor Gehsteigbelästigungen schützen soll und vorsieht, diese als Ordnungswidrigkeit mit Bußgeldern bis 5000 Euro zu ahnden. Eine gesetzliche Regelung ist hier schon lange überfällig. Nicht zuletzt wurden am vergangenen Mittwoch Empfehlungen der von der Bundesregierung eingesetzten Kommission für reproduktive Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin geleakt: Abbrüche innerhalb der ersten zwölf Schwangerschaftswochen sollten demnach nach Empfehlung der Kommission durch den Gesetzgeber legalisiert werden: »Die grundsätzliche Rechtswidrigkeit des Schwangerschaftsabbruchs in der Frühphase der Schwangerschaft ist nicht haltbar«, heißt es demnach in dem Abschlussbericht, der dem SPIEGEL vorab vorliegt. Weiterhin verboten bleiben sollten laut Kommission jedoch Abbrüche in der Spätschwangerschaft ab ca 22. Woche.  Der pro familia Bundesverband reagierte auf die Berichterstattung mit einer Pressemitteilung, in der die Regierung gemahnt wird, „dem historischen Moment [zu] gerecht werden: Mit der Neuregelung des Schwangerschaftsabbruch kann sie endlich ein Gesetz schaffen, das den Lebensrealitäten von Menschen hier und heute gerecht wird und eine gute Gesundheitsversorgung ermöglicht.“ 

Endlich: Ende von Gehsteigbelästigungen in Sicht!

Wer sich zu einem Schwangerschaftsabbruch entscheidet, mus in Baden-Württemberg mancherorts sehr weit fahren, um eine Praxis oder eine Klinik finden, die den Abbruch durchführt. Das liegt auch daran, dass Ärzt*innen, die Abbrüche vornehmen, sich immer wieder Diffamierungen ausgesetzt sehen. Seit einigen Jahren nehmen sogenannte Mahnwachen vor Praxen, aber auch vor Schwangerenberatungsstellen zu: fundamental-religiöse Gruppen stehen vor den Eingängen, um Druck auf Frauen auszuüben, die eine ungewollte Schwangerschaft beenden wollen oder eine Beratung suchen. Eine unzumutbare Situation für alle, die zur Beratung kommen und auch für die Mitarbeiter*innen der Beratungsstelle. Sie soll nun durch eine Regelung im Schwangerschaftskonfliktgesetz beendet werden. Am 24.1.2024 hat das Kabinett einer entsprechenden Gesetzesnovelle zugestimmt. Die muss nun im parlamentarischen Verfahren beschlossen werden.

Die Geschäftsführerin von pro familia BW dazu im Interview: Belästigung vor Schwangerschaftsberatung: „Das soll ein Ende finden“ - taz.de

Archiv

3 lachende Kinder die Zähne zeigen

Seit 1965 bietet pro familia Baden-Württemberg flächendeckend Lösungen und Hilfestellungen rund um die Frage „Wie können wir Kinder davor schützen, Opfer von sexueller Gewalt und Übergriffen zu werden?“

Wir bedanken uns herzlich bei allen Spendern und Zahnarztpraxen, die uns in der Vergangenheit hierbei unterstützt haben. Mit den Spenden haben Sie den Betroffenen schnelle und professionelle Hilfe, aber auch umfangreiche Präventionsangebote ermöglicht. Mit Ihrer Hilfe konnten wir Kinder und Jugendliche stark machen. Seit Anfang 2021 sammeln wir unter dem neuen Motto „Mund aufmachen. Kinder stärken!"

Wir freuen uns über Ihre weitere Unterstützung für unsere Arbeit gegen sexuelle Gewalt und Missbrauch von Kindern.

verschiedene Verhütungsmittel

Jeder Mensch hat das Recht, darüber zu entscheiden, ob er sich fortpflanzen möchte oder nicht. Voraussetzung dafür ist der Zugang zu Familienplanung. pro familia setzt sich für die Weiterentwicklung von selbstbestimmter Familienplanung, für die Kostenübernahme von allen Verhütungsmitteln und -methoden für alle Menschen über die Krankenkassen sowie für den Ausbau einer menschenrechtsbasierten Verhütungsberatung ein. Dies beschlossen die Delegierten der Bundesdelegiertenversammlung 2019 in einer "Offenbacher Erklärung" am 12. Mai 2019.

Gruppenbild mit Plaketen in der Hand
Ruth Weckenman mit Dorothea Wehinger MdL/ Grüne, Ursel Wolfgramm, Vorstandsvorsitzende Paritätischer BW, Stefanie Seemann MdL/Grüne und Sabine Wölfle MdL/ SPD

Wir laden ein zur Eröffnung  der neuen Geschäftsstelle des pro familia Landesverbandes am 10. Dezember 2018 in die neuen Räume in der Königsstr. 2 in Stuttgart ein.

Aus Anlass des  70.Jahrestages der Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte am 10. Dezember 2018 hält Frau Katrin Frank, Referentin des PARITÄTISCHEN Gesamtverbandes, Berlin, einen Vortrag zum  Thema „Frauenrechte in Gefahr“  Beginn ist um 15:30 Uhr. (Anmeldung erforderlich)

Im Anschluss werden wir den Landtagsabgeordneten Frau Stefanie Seemann MdL (in Vertretung des sozialpolitischen Sprechers der Landtagsfraktion der Grünen), Frau Dorothea Wehinger MdL, Frauen- sowie Familien- und Kinderpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion der Grünen sowie Frau Sabine Wölfle MdL, Sprecherin für Sozialpolitik, Frauen- und Gleichstellungspolitik der Landtagsfraktion der SPD,  symbolisch die Menschenrechte übereichen, damit sie sich weiterhin für Umsetzung der Frauenrechte und der sexuellen und reproduktiven Rechte stark machen.