Auch in diesem Herbst versammelten sich vor pro familia Beratungsstellen fundamentalistische Gruppierungen, um gegen den Schwangerschaftsabbruch zu demonstrieren. Menschen, die in Frankfurt am Main, Pforzheim und Saarbrücken zur Beratung kommen, waren 40 Tage lang Gesängen und Gebeten sowie Schockbildern ausgesetzt. Die Gegner*innen reproduktiver Selbstbestimmung verunsichern, bevormunden und demütigen Ratsuchende und verletzten ihr Persönlichkeitsrecht. Die geschützte, vertrauliche Atmosphäre in der psychosozialen Beratung wird massiv verletzt.
Versuche der Kommunen Pforzheim und Frankfurt am Main, Auflagen für die Versammlungen zu erheben, sind entweder sofort gescheitert oder wurden im Nachhinein für rechtswidrig erklärt. Nun ist nun die Bundespolitik gefragt. Sie muss das Persönlichkeitsrecht der Ratsuchenden schützen, und zwar bundesweit. pro familia begrüßt die Ankündigung von Bundesfamilienministerin Lisa Paus, noch in diesem Jahr eine gesetzliche Regelung einzuführen, die die Belagerung von Beratungsstellen als Ordnungswidrigkeiten einstuft und sie von der Ausübung der Demonstrationsfreiheit abgrenzt. Außerdem soll es das Gesetz Mindestabstände festlegen, die von den Gegner*innen eingehalten werden müssen.